Du bist kein Schreiberling!

Warum du dich nie so nennen solltest

Foto: Mia Gries

Auf Instagram boomt der Hashtag #schreiberling und es gibt sogar einen #schreiberlingsamstag. Was viele nicht wissen: Der Bedeutung nach müssten sich hinter diesem Hashtag die schlechtesten Autor*innen ever verbergen. Eine Begriffsklärung und ein Appell für mehr Selbstwertschätzung.

Ein Gastartikel von Mia Gries

Schreibende sollten das eigene Werkzeug, die Sprache, kennen und beherrschen. Ich denke, da sind wir uns alle einig, oder? Doch viele Menschen, die hobbymäßig oder sogar beruflich Bücher, Artikel oder andere Texte verfassen, bezeichnen sich gerne als „Schreiberling“ – und werten sich damit selbst ab. Eine Umfrage in meiner Instagram-Story offenbarte mir letztens, dass sie das (glücklicherweise) unwissentlich tun: 52 Prozent der Abstimmenden kannten die abwertende Bedeutung des Wortes gar nicht.

Die wahre Bedeutung der Bezeichnung „Schreiberling“: alles andere als positiv!

Feigling, Schwächling oder Sonderling würde sich wohl niemand freiwillig nennen. Aber der Schreiberling scheint eine anerkannte Bezeichnung zu sein – sie begegnet mir häufig. Mir stellt sich die Frage: Warum nur?! Ein Blick in den Duden offenbart schnell, dass es sich dabei um ein abwertend genutztes Wort handelt: „Autor[in], der bzw. die schlecht [und viel] schreibt“ (Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Schreiberling). In einem Synonymwörterbuch sind die alternativen Vorschläge ebenfalls nicht schmeichelhaft: Unter anderem finde ich dort die als derb gekennzeichneten Begriffe „Schmierfink“ und „Wortedrechsler“. 

Mir ist klar, dass viele das Wort benutzen, weil es niedlich klingt oder gewisse Assoziationen des kaffeetrinkenden Autors an der Schreibmaschine mit sich bringt. Jedoch sollten Autor*innen wissen, dass es eigentlich etwas anderes bedeutet – und sich so sehr selbst respektieren, dass sie eine elegante und anerkennende Bezeichnung für die eigene Person wählen. Darum möchte ich hier ganz klar um eins bitten: Nenne dich nicht Schreiberling! Wenn du damit aufhörst, hilfst du nicht nur dir, sondern im Endeffekt uns allen.

Auf Selbstwertschätzung folgt mehr Anerkennung

Es gibt so viele attraktive Bezeichnungen für die schreibende Zunft: Wir sind Wortkünstler*innen und Wortzauber*innen. Weltenbauer*innen und Literat*innen. Frauen und Männer der Feder. Schöpfer*innen und Urheber*innen. Wir müssen nicht auf negativ konnotierte Wörter zurückgreifen, die unser Schaffen abwerten.

Allzu oft begegnet Schreibenden das Vorurteil, dass wir mit unserem Beruf kein Geld verdienen können. Oder wir müssen uns anhören, dass wir verarmt enden werden. Als Germanistin kenne ich das nur zu gut. Und mir begegnen immer wieder fragende Gesichter, wenn ich sage, dass ich Texterin bin. Anscheinend können sich viele nicht vorstellen, dass wir mit dem Schreiben (vor allem außerhalb des Journalismus) überhaupt Geld verdienen können.

Für echte Schreiberlinge, die irgendwas ohne Herz und Seele oder Hand und Fuß zusammenfrickeln, stimmt das vielleicht sogar. Aber wenn wir unseren Job als Autor*innen, Redakteur*innen oder Texter*innen ernst nehmen, können wir unser Leben finanzieren und uns in unserer Tätigkeit frei entfalten. Wir können sogar durch unsere Worte die Welt prägen und verändern, wenn wir sie überzeugend nutzen.

Ich bin für mehr Wortkunst und weniger Schreiberlinge

Wenn wir uns kollektiv beim #schreiberlingsamstag auf Instagram treffen, verbessert das die Außenwahrnehmung unseres Wirkens nicht gerade. Auch ich sitze in diesem Moment an einem Samstag hier und schreibe diesen Text – aber ich würde diesen Hashtag niemals setzen. Ein #wortkunstsamstag beispielsweise wirkt da doch gleich viel erhabener, oder? Schließlich sind wir als Pflichtversicherte in der Künstlersozialkasse sogar Künstler*innen vor dem Gesetz. Das dürfen wir stolz nach außen hin zeigen!

Und jetzt her mit den kreativen Vorschlägen: Wie bezeichnest du dich als Schreibende*r am liebsten?

Über Mia Gries

Mia Gries ist ausgebildete Redakteurin und Mitglied im Verband der freien Lektorinnen und Lektoren (VFLL). Sie arbeitet als Storytelling-Texterin, Branding-Expertin und Lektorin in Saarbrücken. Sie hilft allen Menschen, die ihre Essenz finden und ihre Geschichte teilen wollen.

Auf ihrer Website Federrauschen | Lektorat & Textmanufaktur (https://federrauschen.de/blog) bloggt sie regelmäßig zu den Themen Storytelling und Story Branding, Schreibmotivation, Germanistikstudium und kreatives Leben.

Übrigens: Wer meinen Bog-Beitrag zum gleichen Thema auf Mias Blog lesen möchte, findet ihn unter: https://federrauschen.de/blog … wir haben uns beide sehr gewundert über diesen neuen Hype, sich Schreiberling zu nennen, dass es einfach an der Zeit war, dem entgegenzutreten!

Und hier nochmals der Reminder für die KOSTENLOSEN Wartelisten … ja, muss leider sein. Nicht, dass am Ende die Gutscheine nicht mehr erhältlich sind!

Für die Budgetplanung und sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt:

Im Januar gibt es einen neuen Onlinekurs ANSCHREIBEN-AKADEMIE mit Pitch-Performance – bitte hier UNVERBINDLICH auf die Warteliste eintragen und somit vorab einen 50 Euro-Gutschein sichern – den du dann bei der Buchung automatisch eingelöst bekommst. www.freischreiberei.de/warteliste-anschreiben

Kurspreis: 449 Euro (abzüglich 50-Euro-Gutschein – also 399 Euro) / es wird eine Ratenzahlung geben!

Im März öffnen dann auch wieder die Türen zum Onlinekurs AUFTRAGSMAGNET Akquise und Pricing für Freie – auch hier gibt es eine Warteliste mit Bonus (15%) – bitte bei Interesse unverbindlich eintragen: www.freischreiberei.de/warteliste

Kurspreis: 979 Euro (abzüglich 15% Wartelisten Bonus – also 832,15 Euro) / es wird auch wieder eine Ratenzahlung geben!

Übrigens: Der LIVE-Workshop Pitch- und Exposéschreiben findet im ersten Quartal 2021 NICHT statt.

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