Schneller in Themen einarbeiten – aber wie?

Bild: Canva

Ich habe neulich in meiner facebook-Gruppe gefragt, womit ich euch Mehrwert bieten könnte und dabei gab es super Input und Ideen, was euch weiterhelfen würde. Eines der Themen war die Frage „Wie arbeite ich mich schneller in (neue) Themen ein?“… ich werde nacheinander eure Anregungen aufgreifen und starte heute mit diesem.

Die erste Antwort, die mir in den Sinn kam, war: Indem ich keine Doktorarbeit draus mache!

Das stimmt, aber trotzdem gibt es Themen, die gehen mir auch nicht so leicht von der Hand. Am schwersten fällt es mir, mich in Themen einzuarbeiten, zu denen ich keinen persönlichen Bezug habe. Heißt, ich habe etwas noch nie gemacht – wie beispielsweise Kite-Surfen. Soll aber eine Broschüre für einen Tourismusverband darüber texten. In meinem Fall: Ich erstelle sie komplett und habe ein Team, auf das ich zurückgreifen kann (das ist die schnellste Variante ;-)). Aber angenommen, ich texte selbst – ja, auch das mach ich gerne.

Schritt 1: Wie gehe ich vor? Ich recherchiere.

Und damit ist nicht das wissenschaftliche Recherchieren wie für Studien oder Doktorarbeiten gemeint, sondern das Zusammentragen von möglichst simplen Informationen. Vielleicht gibt es ein Video darüber, einen Podcast? Oder einen Experten. Um einem Text Mehrwert zu geben und ihn aufzuwerten – gerade, wenn man sich mit dem Thema nicht soooo gut auskennt, ist ein Experten-Interview Gold wert. Zum einen wird man fix in Szene gesetzt – worum geht’s, was ist das Besondere daran, wie funktioniert es, für wen ist es geeignet (um beim Kite-Surf-Beispiel zu bleiben). Das kleine 1×1 – alle W-Fragen so gut es geht abdecken. Dann hast du schonmal einen groben Überblick. Dadurch, dass du noch kein Experte bist, stellst du Fragen, die andere Nicht-Wissende auch stellen würden und umgehst somit folgendes Problem: ich weiß alles darüber und frage nur noch Special-Interest-Sachen, mit denen dann 99 Prozent der Leser nichts anfangen können. Ergo: Kann ich meine eigene Erlebniswelt nicht anzapfen, zapfe ich die der anderen an – oder kurz gesagt:

Plan A: Eigene Erfahrung, Sachkenntnis, nützliche Standpunkte.

Plan B: Sich dem Fachthema von Anfang an durch Erster-Hand-Erfahrungen anderer nähern = besser als nur die dröge Theorie zu recherchieren.

Schritt 2: Neue Themen setzen Offenheit und Neugier voraus

Okay, du hast nun diesen Auftrag angenommen, weil …

  • Er interessant klang und du immer schonmal mehr über das Thema erfahren wolltest
  • Er saugut bezahlt ist und du das schon irgendwie hinkriegen wirst
  • Er von deinem Lieblingskunden kommt und du ihn nicht enttäuschen willst
  • Er dir neue Türen öffnen soll in eine dir bis dato noch unbekannte Nische

Das sind alles durchaus legitime Gründe. Zeigt aber auch schon, dass du bereit dafür bist und die nötige Neugier mitbringst. Und das solltest du, sonst wird es arg zäh. Natürlich gibt es Themen, die uns nicht liegen und auch welche, denen wir uns verschließen, weil es gegen unsere Überzeugung geht. Beispielsweise habe ich mal eine Reportage über eine Jugendliche gemacht, die sehr früh eine Drogenkarriere gestartet hat und nun mit 18 Jahren das erste Mal einen Entzug gemacht hat und in einer betreuten Wohngruppe Unterschlupf gefunden hat. Persönlich fange ich mit Drogen nichts an und meine damalige Meinung war: Selbst schuld, was nimmt sie auch so ein Zeug. Ich zwang mich neutral zu bleiben und offen für ihre Geschichte zu sein. Zum Glück. Denn es stellte sich heraus, dass sie sowohl missbraucht wurde (in der eigenen Familie), als auch dann zur Prostitution und Drogen gezwungen wurde. Also mitnichten „selbst dran schuld war“. Top-Tipp:Offen sein und neugierig bleiben. Immer!

Schritt 3: Einstieg über einen Perspektivenwechsel

Ich nenne es „die Brille aufsetzen“. Und zwar die einer anderen Person bildlich gesprochen. Angenommen, du sollst einen Artikel über Tupper Partys schreiben und wie toll die Produkte die Küchenarbeit etc. erleichtern, bereichern und so fort. Du fängst aber damit null und nichts an. Du findest Plastik im Backofen doof und diese Partys rauben dir den letzten Nerv. Zu allem Überfluss fühlst du dich durch Gruppenzwang genötigt was zu bestellen, das du nicht brauchst. Wie also kannst du trotzdem wohlwollend darüber schreiben? Indem du dich in eine der Damen hineinversetzt und das Ganze mal mit ihren Augen betrachtest. Dann kommen wieder mal die W-Fragen. Was kann das Ding alles? Wie funktioniert es, wann brauche ich es, welches Ergebnis erziele ich damit – you got it? Zugegeben: Es klappt nicht immer. Manches Mal brüllt der eigene Standpunkt einfach zu laut. Dann hilft oft nur noch Schritt 4.

Schritt 4: Penetrantes Nachfragen

So lange unerschrocken nachbohren, bis du die Antwort wirklich kapierst oder bis du richtig knallige Aussagen hast, die bei dir das Thema zünden lassen. Heißt, der Knoten platzt, du hast die Headline vor Augen und tippst drauf los. Immer schön das Ziel vor Augen halten: Der Leser muss verstehen, worin der Nutzwert und die Notwendigkeit besteht. Jetzt klappt das mit dem Perspektivenwechsel nicht jedem gleich. Wenn du also zu den Leuten gehörst, die sagen „Aha, das klingt jetzt so einfach, aber ich finde den Zugang einfach nicht“, dann ist das nicht schlimm und schon gar nicht selten: Das geht ganz vielen anderen auch so! Wir haben alle bestimmte Fähigkeiten, die uns leichter fallen oder schon mehr herausgebildet sind – und anderes in dem wir nicht oder noch nicht so versiert sind. Tipp: Deine Fragen müssen nicht schlau oder objektiv sein. Gefragt werden darf, was weiterhilft.

Neue Themen bieten oft die Chance, aus der Komfortzone zu kommen

… und über den Tellerrand zu blicken. Egal, in welchem Genre oder zu welchem Thema: Ich kann besser recherchieren, wenn ich mir zuvor mein Manuskriptgerüst aufgebaut habe – ich hatte darüber einen eigenen Blog-Artikel geschrieben. So merkst du nämlich schnell, was alles reinsollte und wie daraus eine runde Geschichte wird. Schau gleich mal rein – Lerne meine Gerüstmethode kennen und anwenden!

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