Wie schreibe ich eine Rezension, die gerne, oft und immer wieder gelesen wird?

 

Bild: Canva

Aktuell bringt der Paketbote viele Bücherpakete in mein kuscheliges Zuhause 🙂 … wenn ich bei einer Sache kein Maß habe – so gar keins, dann sind das Bücher und Zeitschriften. Natürlich geht das ins Geld, keine Frage. Aber das ist etwas, da kann ich schwer „nein“ sagen … wer kennt’s?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich es schonmal irgendwo erwähnt habe, ich war vor 20 Jahren mit einem Bücherblog online und auch ziemlich „bekannt“. Damals noch auf der Plattform Bloglovin. Hach, das waren noch Zeiten … *schwelg*

Aus dieser Zeit stammen meine „Rezensionexemplar-Kontakte“ und die pflege ich, wann immer ich eine Gelegenheit dazu habe – denn daraus ist ein cooles Netzwerk entstanden. Auf jeder Buchmesse findet ihr mich an den entsprechenden Verlagsständen.

Rezensionen. Genauer: „Wie schreibe ich eine Rezension, die gelesen wird“ … und in Folge dessen: Wie kann ich meinen enormen Buch-Konsum etwas gegenfinanzieren? Sprich: Nicht jedes Buch, das neben meinem Bett liegt, wurde von mir gekauft. Einige bekam ich ungefragt zugesandt. Meine Kontakte wissen, was ich gerne lese und dann auch gerne für sie rezensiere. Schon lange nicht mehr auf meinem Bücherblog. Auf meinem Blog der freischreiberei findest du die Büchershow – da stelle ich einige Exemplare vor, die mir persönlich gut gefallen haben. Das sind KEINE echten Rezensionen. Jetzt aber, genug Einführung ins Thema, legen wir los:

Was ist eine Rezension?
Die meisten kennen sie und wissen wie man sie schreibt. Eigentlich – eine Auffrischung schadet ja bekanntlich nie ;). 
Also, eine Rezension ist ein informativer, aber auch unterhaltender Text. In einer Rezension kann ich ein begründetes Urteil über literarische Werke, Filme und vieles mehr geben. 

Rezensionen werden in Printmedien (zum Beispiel Zeitungen oder Zeitschriften) oder im Internet (Blogs, Instagram etc.) veröffentlicht und haben das Ziel, dem Leser ein Werk oder Ähnliches vorzustellen. Es geht also um eine persönliche Stellungnahme des Autors, der zum Beispiel Bücherpräsentiert und auch durchaus kritisch bewertet. 

Aufbau einer Rezension

Start: Wir beginnen mit einer kurzen Inhaltsangabe, worum es im Buch geht. Hier bitte aufpassen, dass du nicht zu viel von der Geschichte verrätst. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du dich am Klappentext orientieren. Aber Obacht (wie wir in Bayern sagen): Der verrät manchmal auch schon mehr, als man vorher wissen möchte.

Mittelteil – Thesen und Argumente: Jetzt kann es etwas knifflig werden, denn je nachdem, was ich über ein Buch sagen will oder welche Punkte wichtig sind, geht es unterschiedlich weiter. Hier wirst du je nach Buch bald einen eigenen Weg entwickeln.
Eine echte Rezension sollte mehr als ein kurzer Tipp oder die Wiedergabe des Klappentextes sein. Eine Inhaltsangabe (ggf. mit Warnhinweisen bei Spoilern), eigene Meinung/Fazit, Autoreninfos, bibliografische Angaben, Bilder etc. runden eine schöne und interessante Rezension ab.

Zum Anfang könntest du es so machen: Zunächst erwähnst du etwas Positives über das Buch. Du beschreibst nun also alles oder nur das, was dir besonders gut gefallen hat.

Danach kommt der Part, in welchem du beschreibst, was dir nicht so gut gefallen hat. Und vor allem: WARUM!

Es sehr wichtig, dass du nicht nur leere Floskeln schreibst, sondern dass du sie auch begründest. Würdest du nur schreiben: „Das Buch hat mich gar nicht gefesselt“, können deine Leser daraus gar keine Information ziehen, die ihnen bei der Entscheidung weiterhelfen kann. Der Satz könnte höchstens ausdrücken, dass du das Buch persönlich nicht spannend oder interessant gefunden hast.

Es fehlt das Warum: „Das Buch hat mich nicht gefesselt, weil die Autorin auf den ersten hundert Seiten nur die technischen Vorgänge eines Dieselmotors detailliert beschrieben hat. Darüber, wie es zu dem schweren Unfall kam und wie die Protagonistin diesen auf wundersame Weise überlebt, schrieb sie nur drei Sätze.“ Ein besonders technikaffiner Mensch findet das vielleicht besonders spannend. 😉

Am besten ist es, wenn du das, was du behauptest (These = Das Buch ist spannend), nicht nur argumentierst (Argument = Der Autor hat viele unerwartete Wendungen in die Geschichte eingebaut.), sondern auch noch mit einer schönen Textstelle (Zitat) belegen kannst.

Im Mittelteil kannst du auch über viele andere Dinge schreiben, die dir am Buch positiv oder negativ aufgefallen sind.

Ich schreibe beispielsweise gerne über die Protagonisten. Mit ihnen steht und fällt für mich eine Geschichte. Wenn sie keine Persönlichkeit ausstrahlen oder ich nicht mit ihnen fühlen kann, dann gefällt mir ein Buch nicht. In meinen Rezensionen beschreibe ich deshalb, welche Menschen sie sind und was sie bewegt. 

Das gehört ebenfalls in deine Rezension:
·     Genre (Jugendbuch, Thriller, Fachbuch usw.)
·     Orte, die in der Geschichte vorkommen
·     Erzählsituation und Erzählperspektive (Wer erzählt und in welcher Form?)
·     die Art des Autors zu schreiben (–> Das beschreibe ich zum Beispiel hier)
·     der historische Kontext der Geschichte und wie der Autor damit umgegangen ist
·     deine Gefühle beim Lesen

Und das Wichtigste: Sei ehrlich! Wenn dir ein Buch nicht gefallen hat, dann lass es entweder mit der Rezension oder schreibe, dass es vielleicht ausgezeichnet wurde, deinen Geschmack aber nicht getroffen hat – so etwas in dieser Art. Egal, was andere sagen, du darfst das Buch so gut oder so schlecht finden, wie du möchtest, und du darfst das auch schreiben. 

Fazit oder Zusammenfassung: Am Ende solltest du noch einmal in wenigen Sätzen zusammenfassen, was du vorher ausführlich beschrieben hast. Neue Thesen solltest du hier nicht aufwerfen, die gehören in den Mittelteil. Außerdem kannst du den Platz hier nutzen, um das Buch einer bestimmten Lesergruppe (Jugendbuch-Liebhaber, Fans von Psycho-Thrillern …) zu empfehlen.

Zum Abschluss kannst du dem Buch auch noch eine Bewertung mit Sternen – oder Punkten – geben. Gängig ist eine Bewertung zwischen null und fünf Sternen. Falls du das machst, solltest du irgendwo eine Legende oder Beschreibung als Erklärung dazu hinterlegen. Die Anzahl der Sterne bedeuten nämlich für jeden etwas anderes. Für mich sind drei Sterne zum Beispiel immer noch eine gute Bewertung.

Wissenswertes, was dir die Verlage sicher auch sagen werden:
·     Eine Verlinkung der Rezension mit der Buchseite auf die Website des Verlages oder der Autorin oder Autors und/oder zu einem Buchhändler sollte eingebaut sein, damit neugierige Leser zu unserer Leseprobe gelangen und/oder das Buch direkt kaufen können.

·     Oft stellen Verlage Zusatzmaterial wie Interviews, Bilder oder Hintergrundmaterial zur Verfügung. Das Material ist rechtefrei und darf im Rahmen der Rezension selbstverständlich kostenfrei genutzt werden.

·     Auch das eigenständige Fotografieren der zu rezensierenden Bücher und die Veröffentlichung dieser Bilder auf Social Media oder in Newslettern freut die Verlage. 

·     Bei Autorenfotos muss unbedingt das angegebene Copyright übernommen werden. Sofern Textstellen aus verlagseigenen Onlinetexten eindeutig gekennzeichnet werden, dürfen auch diese gern verwendet werden – ersetzen aber eine eigenständige Rezension nicht.

·     Idealerweise wird eine Rezension möglichst vielfältig eingesetzt, nicht nur im Blog, sondern beispielsweise auch auf lovelybooks, auf Instagram – hier in kleinen Häppchen mit Verweis auf den Blog. Als Teaser mit Link zur ganzen Rezension über LinkedIn etc.

Na, Lust bekommen? Ich freu mich schon sehr auf die neuesten Bücher von Elizabeth George, Charlotte Link, Robert Galbraith (aka J.K. Rowling – ja, ich kenne die Diskussion um sie und es ist mir einerlei) und Simon Beckett … und noch einige mehr 😉

Welches Buch darf auf deinem Nachtkastl in diesem Herbst nicht fehlen? Schreib mir gerne in die Kommentare!

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